Polarisation und Lichtübertragung
In einer Standard-Glasfaser reist das Licht in Form von elektromagnetischen Wellen, die in mehreren Ebenen oszillieren können, was bedeutet, dass sich die Polarisation des Lichts aufgrund verschiedener externer Faktoren wie Biegung oder Temperaturänderungen verschieben kann. In bestimmten Anwendungen ist es jedoch entscheidend, einen konstanten Polarisationzustand aufrechtzuerhalten. PM-Glasfaser ist so konstruiert, dass dies erreicht wird.
Birefringenz
PM-Fasern sind mit Birefringenz konstruiert, was bedeutet, dass die Faser zwei unterschiedliche Brechungsindices entlang zweier orthogonaler Achsen hat (gewöhnlich als schnelle Achse und langsame Achse bezeichnet). Diese Differenz führt dazu, dass sich das Licht unterschiedlich verhält, je nachdem, wie seine Polarisation relativ zu diesen Achsen ausgerichtet ist. Das Licht, das entlang der schnellen Achse polarisiert ist, reist schneller als das Licht, das entlang der langsamen Achse polarisiert ist. Diese eingebaute Birefringenz zwingt das Licht, einem bestimmten Polarisationzustand zu folgen (entweder entlang der schnellen oder langsamen Achse), wodurch es daran gehindert wird, mit der orthogonalen Achse zu koppeln und somit seine Polarisation während der Reise durch die Faser beibehält.
Stressstäbe
Viele PM-Fasern verwenden Stressstäbe in ihrer Konstruktion. Dies sind zusätzliche Strukturen, die innerhalb der Faser eingebettet sind, oft aus Materialien wie Bor, und asymmetrisch um den Kern platziert werden. Diese Stäbe induzieren mechanischen Stress, der die Birefringenz verstärkt und die Polarisation weiter stabilisiert, indem er einen Unterschied in der mechanischen Spannung entlang der beiden Achsen erzeugt.